Die Bienen haben, wie alle Lebewesen, viele Krankheiten, Parasiten und Schädlinge. Aus dieser täglich wachsenden Schar sind momentan nur zwei von praktischer Bedeutung: die (amerikanische) Faulbrut und die Varroamilbe. Die amerikanische Faulbrut ist eine Krankheit der Bienenbrut, die sich unter dem Einfluss eines Bakteriums zersetzt. Sie ist hochansteckend und meldepflichtig. Da ich davon bisher verschont geblieben bin, kann ich keine eigenen Erfahrungen zum Besten geben. Aber dafür gibt es weiterführende Bücher bzw. das Internet. Wenn man sich und seine Bienen beim Veterinäramt registriert, dann wird man informiert, sollte im eigenen Bezirk Faulbrut auftauchen (wird hier so gehandhabt).
Die Varroamilbe ist ein Parasit der ursprünglich auf der asiatischen Honigbiene Apis cerana heimisch war, der aber (aus bestimmten Gründen, die wir jetzt beiseite lassen) mittlerweile weltweit (mit Ausnahme von Australien) verbreitet ist auf der europäischen Honigbiene Apis mellifica (oder mellifera bei den Angelsachsen). Jedes Volk ‘hat’ Varroa, ob man sie sieht oder auch nicht. Da der Befall exponentiell zunimmt über den Sommer, gehen Völker, deren Varroabefall nicht durch bestimmte Maßnahmen reduziert wird, mit schlechten Überlebensaussichten in den Winter. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema ist daher unvermeidlich, und zu Beginn auch eine der üblichen Behandlungen. Mehr dazu im
Kapitel ‘Das erste Jahr’ unter ‘Varroabehandlung.
In den letzten Jahren wiederholen sich konzentriert Meldungen über Bienensterben.
Viele sahen Deutschland schon bienenleer und befürchteten eine Katastrophe wegen der dann fehlenden Bestäubungsleistung der Honigbienen.
In Imkerkreisen wird die Ursache für diese Bienensterben, die manche Imker schon zum Aufgeben gezwungen haben, heftig diskutiert – besonders im Frühjahr, wenn wieder viele Beuten leer stehen.
Bieneninstitute haben sich mit dieser Frage beschäftigt, man muss als Imker jedoch ganz klar sehen, dass diese Institute teils ganz andere Interessen vertreten als die Imker Schaft und auch andere Aufgaben wahrnehmen. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang zurück, als das Thema Varroamilbe und deren Bekämpfung hochkam. Auch hier mussten die Imker sich lange selbst helfen und viele Behandlungsmethoden, ob heute verworfen oder geschätzt, wurden von Imkern entwickelt.
(siehe unten) Das Thema Völkersterben dürfte nun um einiges vielschichtiger sein, als nur wieder die Schuld in der Varroabekämpfung zu suchen, wenn diese auch zugegebenermaßen (mit den in Folge der Varroa auftretenden Bakterien- und Viruserkrankungen) einen wichtigen Mosaikstein in das Spiel einbringt.
Schaut man die Völkersterben näher an, gibt es hierfür sicher viele möglichen Ursachen, die sich vom Einzelproblem zum Gesamtproblem – und damit zum Volkssterben – aufbauen.
Viele Einzelursachen fügen sich zu einem Gesamtproblem zusammen.
Für jedes abgestorbene Bienenvolk ergibt sich u.U. ein unterschiedliches Ursachengewicht, wie auch fast jede betroffene Imkerei eine andere Ursachen-Zusammensetzung hat.
Grundregeln für eine Bienenhaltung
Ursachen für Misserfolge bei der Bienenhaltung:
Bienenkrankheiten
In der Imkereiliteratur werden eine große Anzahl von Bienenkrankheiten (der Brut oder auch der erwachsenen Biene) beschrieben. Die heute meist störenden Krankheiten dürften jedoch die Nosematose (Frühjahrskrankheit) und die Amerikanische (Bösartige) Faulbrut (ist anzeigepflichtig) sein. Die Amöbenruhr, die auch oft als Mischform mit der Nosematose auftritt, scheint weniger Probleme zu machen.
Behandlungsmittel gegen diese Krankheiten stehen in Deutschland nicht zur Verfügung, ihre Auswirkungen oder ihr Auftreten lassen sich jedoch bei Beachtung einiger Faktoren einschränken.
Lange Zeit hat man geglaubt, dass man mit der Carnica-Zuchtauslese die Biene gefunden habe, die gegen Nosema resistent sei. Heute stellt sich jedoch heraus, dass die Bienen, egal welcher Rasse, wieder mehr von Nosema befallen sind (> Bienen koten im zeitigen Frühjahr an den ersten Flugtagen bräunlich im Bienenstock oder an die Beutenaußenwand und hüpfen flugunfähig am Boden vor den Beuten).
Gegenmaßnahmen gegen die Nosema und die Amöbenruhr sind nur auf züchterischen Weg und durch äußerste Hygiene (beseitigen verkoteter Waben, kein Wabentausch unter den Völkern, Beutenreinigung durch Abflammen oder Reinigen mit heißem Sodawasser).
Die Bösartige Faulbrut tritt häufig in Folge von Varroaschäden auf (Leerfliegen der Völker und Vernachlässigung der Stockreinigung durch die Bienen), durch Räuberei oder auch durch Hygieneprobleme am Bienenstand (Altwaben mit Futterresten frei leertragen lassen). Hier hilft nur in Zusammenarbeit mit dem Veterinär eine gezielte Volkssanierung bzw., das Ab Schwefeln der betroffenen Völker.
Bienenparasiten
Der Kleine Bienenbeutenkäfer ist trotz verschiedener Unkenrufe in Deutschland noch nicht aufgetaucht. Die Tracheenmilbe, die vor längerer Zeit die Bienenbestände dahingerafft hat, wird zwar manchmal diagnostiziert, spielt aber offensichtlich im Gesamtbild der heutigen Bienenhaltungsproblematik keine Rolle.
Dagegen ist die Varroamilbe heute weltweit zur Plage der Bienen und der Imker geworden. Es gibt zwar einige Lichtblicke bei manchen Bienenrassen, die mehr oder weniger mit der Varroa (oder der dortigen Varroa) – z.B. in Südamerika – zurechtkommen. Die Zuchtauslese auf Varroa-Resistenz schein ein weiter Weg zu sein.
Der Imker der es heute versteht, die Varroa in Griff zu bekommen, hat 60% in Richtung einer erfolgreichen Bienenhaltung erreicht.
In Zusammenhang mit der Bekämpfung der Varroamilbe dürfen wir jedoch folgende Punkte nicht unbeachtet lassen:
Bienenvergiftung
Die im Pflanzenschutz verwendeten Mittel – Insektizide, Acarizide, Fungizide, Herbizide – sind meist auf ihre Bienenungefährlichkeit geprüft. Bei Falscheinsatz kommt es jedoch immer wieder zu Bienenvergiftungen. Diese modernen Kontaktmittel wirken schnell, sodass Trachtbienen häufig bereits im Feld verenden. Stockbienen erkennen darüber hinaus Bienen mit Giftfracht am Geruch oder Verhalten und lassen diese nicht durch das Flugloch.
Auffallend bei Bienenvergiftungen ist:
Falsche Völkeraufstellung
Es erstaunt immer wieder zu sehen, an welchen Plätzen manche Imker ihre Völker aufstellen. Häufig kommt die Ausrede, dass die Situation zu diesem oder jenem Platz gezwungen habe. Sicher ist, an solchen Plätzen würden sich ein natürlich ausgezogene Bienenschwärme niemals ihren neuen “Wohnsitz” suchen.
Kälteseen, Plätze – die dem Wind stark ausgesetzt sind, Orte an denen im Frühjahr der Schnee zuletzt wegschmilzt, Plätze direkt an verkehrsreichen Straßen, unter Hochspannungsleitungen oder an Orten die generell häufig Störungen (Erschütterungen, Lärm etc.) ausgesetzt sind, sind keine Orte für eine Bienenhaltung.
Dagegen sind windgeschützte Orte, ohne Staunässe und mit Morgensonne die idealen Plätze, wenn zusätzlich alles vorher genannte vermieden wird.
Es muss kein teueres Bienenhaus sein, Gerade für die Völkerbearbeitung, aber um seine Bienen ideal Aufzustellen auch für die Gesundheit der Völker, ist Freiaufstellung vor zu ziehen
Falsche Völkerführung
Noch immer werden viele Bienenvölker “kaputtgeimkert”. Sei es, dass Volkskontrollen zu oft oder zu lang – ohne ersichtlichen Grund gemacht werden – oder Eingriffe vorgenommen werden, die eindeutig gegen das natürliche Verhalten der Bienen gerichtet sind.
Im folgenden werden Hinweise zu unserer Völkerführung und Betriebsweise gegeben:
Ein Fütterung der Völker nach Trachtschluss
Anmerkung: wir arbeiten mit TopBar mit max. 12 Waben im Brut Raum und 11 Waben im Honigraum. Während der Trachtsaison haben die Völker meist 8 – 10 Waben im Brut Raum, der Freiplatz im Brut Raum wird durch ein Schied abgetrennt.
Die Einfütterung der Völker erfolgt in zwei Stufen
1. Aufstockung der Futterreserven unmittelbar nach dem Ab Schleudern mit 5 – 8 Liter Zuckerlösung (etwa 1:1), d.h. in der 2. Hälfte Juli > danach erfolgt die Langzeit-Varroabehandlung (Ameisen-Säure im Verdunster)
2. Wintereinfütterung mit Zuckersirup (je nach Beuten-Typ rund 20Kg)
Vor Beginn der 1. Futtergabe wird (zum 2. Mal im Bienenjahr) der Brut Raum umgeordnet, d.h. leere oder nahezu leere, alte Brutwaben werden entnommen, letztjährige Brutwaben werden an die Außenseite des Brutnestes gerückt. Daran schließen links und rechts Mittelwand-Rähmchen an und ganz außen evtl. noch jeweils eine volle Honig-Futterwabe, sodass ab diesem Zeitpunkt der Brut Raum 12 Waben hat.
Aus unserer Sicht ergeben sich aus dieser Vorgehensweise erhebliche Vorteile. Zum Ersten wird durch die Honigfütterung (wir achten darauf dass die Pollenversorgung der Völker zu diesem Zeitpunkt gut ist – ggfls. durch Wanderung) ein enormer Brutaufbau erreicht (Winterbienen) und zum Anderen durch die frühe Varroabehandlung vermieden, dass die Schädung der Bienen in die kritische Phase kommt (verkrüppelte Bienen).
Die Winter-Auffütterung (fehlende Restfuttermenge, im Regelfall 10 – 15 Liter/Volk) erfolgt dickflüssigen, invertierten Zuckersirup.
Anfangs Dezember erfolgt eine Varroa-Nachbehandlung, um mit möglichst wenig Varroen in das Frühjahr zu gehen (geträufelter Oxalsäure).
Auswinterung und Trachtsaison
Etwa Mitte März (wetterabhängig) werden die Völker kurz geöffnet, die Volksstärke notiert, und jedes Volk auf die Wabenzahl reduziert, die die Bienen gut besetzen (Trennschied). Das schon vorhandene Bräuntest wird hierbei nur gerückt, nicht auseinander genommen. Die Völker sitzen nach dieser Maßnahme meist auf 6 – 8 Waben. Außerhalb des Schiedes werden noch vorhandene, überzählige Futterwaben gesetzt. Die Völker tragen diese im Anschluss leer.
Etwa Ende März werden die Völker durch 2 Mittelwände (außen ans Brutnest) erweitert und haben damit 8 – 10 Waben im Brut Raum. Diese Wabenzahl bleibt unverändert bis zum Trachtende im Juli.
Das Aufsetzen der Honigräume geschieht meist in der 2. Hälfte April.
Der 1. Honigraum ist hierbei immer mit ausgebauten, jungfräulichen Waben ausgerüstet alle weiteren Honigräume die aufgesetzt werden erhalten nur Mittelwand-Waben.
Durch die beschriebenen Maßnahmen wird der Waben bau jährlich im Brut Raum zu etwa 50 % und in den Honigräumen bis zu 80 % erneuert. Wir betreiben dies seit Jahren so, auch wenn wir hierdurch einige Kilogramm Honig weniger erhalten.
Völkervermehrung (ab Ende Mai)
Wir setzen hierfür nur noch das Kunstschwarmverfahren ein, mit Jungbienen aus den Honigräumen. Jeder Kunstschwarm erhält eine junge, begattete Königin. Da der Kunstschwarm gleich Brut frei ist, lässt sich eine sehr effektive Varroabehandlung der Jungvölker vornehmen.
Brutableger haben aus unserer Sicht durch die aus den Brutzellen schlüpfenden Varroen für die vorhandene Bienenmenge eine zu hohe Varroa-Belastung. Auch wenn anschließend Brutfreiheit herbeigeführt wird, um gegen Varroa zu behandeln, sind die Bienen zu diesem Zeitpunkt doch schon geschädigt
Futtermangel
Zu keiner Jahreszeit dürfen die Völker unter Futtermangel (Honig, Zuckerlösung und Pollen) leiten. Besonders bei der Entnahme von Honigräumen ist darauf zu achten (immer ein Honigraum muss auf dem Volk verbleiben), dass genügend Futtervorrat, auch für Witterungseinbrüche, vorhanden ist.
Wenn darüber hinaus auch noch der Wintervorrat zu etwa 50 % aus Honig besteht, werden die Bienen dies durch gute Überwinterung danken.
Räuberei
Bei jeder Räuberei am Bienenstand ist die Schuld beim Imker selbst zu suchen. Auch den bösen Nachbarimker mit seinen „aggressiven“ Bienen trifft keine Schuld. Räuberei ist oft die Ursache für die Übertragung von Bienenkrankheiten, wie Nosema und Faulbrut (AFB).
Was ist zu beachten:
Zuchtfehler
Die Honigbienen ist enorm anfällig gegen hohe Inzuchtgrade, dies ist besonders bei Besuch von Hochgebirgs- und Inselbelegstellen zu beachten. Landbelegstellen stellen kaum ein Problem dar. Am gravierendsten ist das Problem bei der künstlichen Besamung. Zur Erzielung schneller Zuchtergebnisse ist die Inzuchtanpaarung in der Bienenzucht jedoch unbedingt erforderlich.
Durch hohe Inzuchtgrade (von denen die meisten Imker keinerlei Information haben ) nimmt die Vitalität der Völker rapide ab (Brutlöcher, mangelnde Fruchtbarkeit, Krankheitsanfälligkeit, fehlendes Putz- und Abwehrverhalten). Sobald derartige Erscheinungen sich an einem Volk zeigen und keine anderen Ursachen zu finden sind, sollte das Volk schnellstens mit einer jungen, vitalen Königin umgeweiselt werden.
Anmerkung: wir arbeiten seit Jahren nach der vorher beschriebenen Methode, die so oder in ein wenig abgewandelter Form sicher leicht nach zu empfinden ist. Wir haben sie nicht selbst erfunden, sondern von anderen erfolgreichen Imkern sozusagen übernommen. Unsere prozentualen Völkerverluste liegen seit 15 Jahren im Durchschnitt bei ca. 3%. Wenn heute schon in der Imker Fachpresse bis zu 20% Völkerverluste als “gottgegeben” genannt werden, sollte man sich doch überlegen, ob uns nicht doch Selbsthilfe weiterbringen kann.
Diese Selbsthilfe drückt sich aus unserer Sicht in einer Verbesserung der Lebenssituation für unsere Bienen aus, d.h. in einer Verbesserung aller Negativpunkte
Alternative Varroa Behandlung ?
Die optimale und nachhaltige Varroabekämpfung gibt es nicht. Jede bekannte Methode erzeugt eine Nebenwirkung in die eine oder andere Richtung. Wir empfehlen deshalb, sowohl die Bienenhaltung, als auch die Varroabehandlung zu diversifizieren.
Der Bien ist ein Wesen, dass wir mit unseren derzeitigen Möglichkeiten nicht fassen können. Wir können ihn deshalb auch nicht berechnen oder zu einem Haus-/Nutztier machen. Wir können ihn auch nicht zwingen, etwas nach unserem Belieben zu tun. Rezepte und Konzepte sind logische, menschlich erdachte Zusammenstellungen und Methoden. Der Bien ist nicht menschlich.
Immer wieder taucht die Frage nach DEM Varroakonzept ohne Behandlung auf. Nach einem Konzept, dass erprobt und wissenschaftlich bestätigt ist. Dieses Varroakonzept wird es nicht geben.
Es ist aber möglich, dem Bien eine Umgebung, Behausung und Betreuung zu bieten, die ihn nicht schädigt. In einem derartigen Umfeld entsteht auch das Gleichgewicht zwischen Bien und Milbe. Bei manchen Völkern geht es schneller, andere brauchen länger, oder schaffen es nicht. Das ist Natur. Das sind natürliche Abläufe. Dafür braucht der Imker ein Gefühl, Toleranz und eine Bereitschaft zum Beobachten. Eine alte Imkerweisheit besagt: "Als Imker wirst du geboren." "Norbert Dorn"
Varroabehandlung auf Basis ätherischer Öle für die naturnahe Bienenhaltung. Der Schwarmtrieb dient als Basis und Thymol als Behandlungsmittel während der Brutpause: Alternatives Varroa Bekämpfungskonzept
„Alles, was die Varroamilbe hindert, verzögert nur das gewünschte Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit“, sagt Dr. David Heaf, ein engagierter Imker aus England. Wie verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, ist die westliche Honigbiene durchaus in der Lage, mit der Varroamilbe in einem Gleichgewicht leben zu können.
Zudem fehle gerade der Behandlungen wegen der notwendige Druck auf die Bienen, sich den Milben anpassen zu müssen.
Unserer Meinung nach würde der Parasit (Varroamilbe) eine absurde Strategie verfolgen, wenn er seinem Wirt (Biene) ernsthaft gefährlich werden könnte. Die Milbe würde sich selbst eliminieren.
Die wissenschaftliche Faktenlage lässt vermuten, dass die Varroa weder externes Problem, noch Ursache fürs Bienensterben ist. Das Varroa Problem ist hausgemacht! Wir züchten unter Umständen in der gängigen Imkerei mit unserer aktuellen Varroa Bekämpfungsstrategie eine Art Super-Varroa, die es so in der Natur gar nicht gäbe, wie Studien von Prof. Dr. T. D. Seeley aus dem Arnot Forest (U.S.A) aufzeigen.
Zudem schwächen wir die Bienenvölker mit den derzeitigen „Bienenarzneimitteln“ wie synthetische Pestizide, Ameisen- und Oxalsäure und auch mit Thymol. Die organischen Säuren, die auch in der biologischen Honigimkerei angewendet werden dürfen, sind zwar für den menschlichen Honigverzehr unbedenklich, stellen aber harte Säureattacken gegenüber dem Bienenvolk dar.
Unter anderem berichtet die Wissenschaft von biologischem Zelltod an der Bienenbrut. Und was das Kind vernichtet, dürfte auch die Eltern und insbesondere die mehrere Jahre lebende Königin schädigen oder zumindest schwächen.
Völlig unbehandelte Völker sind wichtig für die Anpassungsfähigkeit der Honigbiene an aktuelle Bedingung-en. Gemäss mehrerer Versuche mit teilweise wissenschaftlichem Hintergrund haben unbehandelte Völker immerhin eine Überlebenschance von ca. 30%! Es stimmt somit nicht, dass ein unbehandeltes Volk dem Tode geweiht ist, wie man immer wieder mal hört.
Die Herleitung dieser sehr grob zusammengefassten Aussagen können dem Konzept Zeitgemässe und zielgerichtete Imkermethoden in voller Ausführung und wissenschaftlicher Hinterlegung entnommen werden.
Nach unserer Meinung überleben nicht die stärksten Völker, sondern die, die am besten an ihre Umgebung angepasst sind. Zumal wenn wir davon ausgehen, das seit der letzten Eiszeit, nördlich der Alpen keine Honigbienen, auf natürlichem Wege den Winter durchgebrütet haben.
Das Klima hier gibt es nicht her, dass unsere Bienen durchbrüten können. Es setzt nämlich voraus, dass dauerhaft frische Pollen zur Verfügung stehen, um gesunden Bienennachwuchs zu erbrüten. Hier überleben von Natur aus nur solche Völker, die das Brutgeschäft einstellen, wenn keine Tracht (Pollen und Nektar) in ausreichendem Umfang mehr verfügbar ist. Das bedeutet ab spätestens September Brutstop. Dann sind die Winterbienen in der Beute und da den Milben mangels Brut nach und nach die Versteckmöglichkeiten ausgehen, werden sie außerhalb der Brut eben leichte Beute für die Bienen und landen mit Biss Verletzungen auf der Windel.
Wenn der Imker die im Juli und August erbrüteten Jungbienen ständig mit Säuren vielfältiger Art abzuätzen versucht, dann sind das keine langlebigen Winterbienen mehr, sondern welche, die spätestens im Oktober zum Sterben abfliegen oder wegkrabbeln. Genau wie die Jungbienen, die auf gepanschtem bzw. vergiftetem Wachs erbrütet wurden. Allein diese Vorgehensweise sollte zum Nachdenken anregen.
Hinzu kommt die Ausbeutung. Auf natürlichem Wege gibt es keine Völker, die einen jährlichen Überschuss von 50 kg oder mehr erwirtschaftet hätten und sich dabei bester Gesundheit erfreuen. Wenn man 50 Kg Honig ernten möchte, dann kalkuliert man eben mit 5 Völkern, denen man jeweils 10 Kg/Jahr "abknöpft" und nicht nur mit einem Volk, das damit in allen Belangen massiv überfordert ist. Der so produzierte Honig dürfte qualitativ auch deutlich hochwertiger sein, weil die enzymatischen Vorgänge abgeschlossen sind, die den Honig haltbar machen. Vielleicht können wir daraus lernen.
Bienenforscher Thomas D. Seeley plädiert für mehr Bienenschwärme
Viele Imker haben seit Jahren keinen Bienenschwarm mehr gesehen, weil sie mit verschiedenen Methoden das Ausschwärmen verhindern.
«Die Verhinderung des natürlichen Schwarmtriebes ist ein widernatürlicher Eingriff, der zu Folgeschäden führt», erklärt Bienenforscher Thomas D. Seeley im Interview. Kommentieren oder teilen Sie diesen Artikel: von Jürg Vollmer
Im Frühsommer schwärmen sie wieder, wenn man sie lässt. Zehntausend Bienen verlassen um die Mittagszeit zusammen mit der alten Königin die Bienenbeute. Einen Steinwurf entfernt sammeln sie sich als Schwarmtraube zum Beispiel auf einem Ast und warten, bis die Kundschafterbienen ein neues Nest gefunden haben.
«Der Bienenschwarm ist ein faszinierendes Phänomen und er hält das Bienenvolk gesund», erklärt der renommierte US-amerikanische Bienenforscher Thomas D. Seeley im Interview mit dem BienenPodcast des Schweizer Journalisten Jürg Vollmer. Seeley ist Autor des Beststellers «Bienendemokratie».
«Schwärme reduzieren die Varroa!» (Bienenforscher Thomas D. Seeley)
«Diese Maßnahmen zur Verhinderung des Schwarmtriebes sind widernatürliche Eingriffe», erklärt der US-amerikanische Bienenforscher Thomas D. Seeley: «Wenn der Imker das Ausschwärmen verhindert, führt dies zu direkten Folgeschäden!» Die Schwarmverhinderung sei nur für die Imker gut, aber nicht für die Bienen. Bei seinen Experimenten habe er festgestellt, dass nach dem Schwarm die Varroamilben im Muttervolk markant reduziert sind. «Einer der Gründe ist sicher, dass mit dem Schwarm rund 60 Prozent der Arbeiterbienen das Muttervolk verlassen – und damit auch 60 Prozent der auf ihnen sitzenden Varroamilben.»
Aber auch im Schwarm wird die Zahl der Varroamilben markant reduziert, weil sich die Schwarmbienen auf 35 Grad Celsius aufwärmen, bevor sie losfliegen. Nur mit warmen Muskeln erreichen sie 250 Flügelschläge pro Sekunde, die den nötigen Auftrieb erzeugen. Möglicherweise lassen sich die wärmesensiblen Varroamilben in der Bienenbeute von den «aufgeheizten» Bienen fallen.
Seeley entdeckte noch einen anderen positiven Effekt: «Wenn der Schwarm ausgeflogen ist, muss im Muttervolk zuerst eine junge Königin schlüpfen und auf den Begattungsflug gehen. Bis diese Königin die ersten Brutwaben bestiftet hat, gibt es keine verdeckelte Brut, in welche die Varroamilben ihre Eier legen können. Auch dies reduziert die Varroa markant.»
Varroa-Bekämpfung mit einfachsten Mitteln: Bienenvölker weiter auseinander stellen
Der Bienenforscher zeigt im Interview einen Vorschlag zur Varroa-Bekämpfung auf, der im ersten Moment verblüfft, weil er so einfach ist: «Wenn die Imker ihre Bienenvölker nur zehn bis zwanzig Meter auseinanderstellen würden, könnte die Varroa schon wirksam reduziert werden», erklärt Thomas D. Seeley.
«Wir haben zwei Gruppen von Bienenvölkern ohne Varroa-Behandlung beobachtet. In der ersten Gruppe stellten wir die Bienenbeuten nahe zusammen, in der zweiten Gruppen je zehn bis zwanzig Meter auseinander. In der dicht aufgestellten Gruppe starben die Völker weg, weil die nahen Nachbarn sofort mit Varroa infiziert wurde. In der locker aufgestellten Gruppe blieb die Varroa-Population unter der kritischen Grenze und die Völker überlebten.»
«Noch wirkungsvoller ist dieser einfache Trick, wenn die Bienenbeuten in verschiedene Flugrichtungen aufgestellt werden», erklärt Seeley. Bei den dicht aufgestellten Völkern landen nach jedem Flug 20 Prozent der Sammlerinnen in der falschen Bienenbeute. Am Abend sitzen 82 Prozent der Sammlerinnen im falschen Bienenstock – und bringen neue Varroamilben hinein. Wenn die Bienenbeuten locker aufgestellt werden und (!) in verschiedene Flugrichtungen ausgerichtet sind, gibt es nach Seeley nur vier Prozent Verflug. Das kommt schon recht nahe an wilde Bienenvölker, die mindestens 850 Meter Abstand voneinander haben und deshalb überhaupt keinen Verflug kennen.
Zum Schluss des Interviews lehnt sich Thomas D. Seeley zurück und erklärt selbstkritisch: «Wir stehen in der Bienenforschung noch ganz am Anfang. Es ist noch viel Grundlagenforschung nötig, bis wir die Bienen verstehen.» Und dann lacht Seeley sein trockenes Lachen: «Das Verrückte ist, dass uns die Forschung über Kühe 100 Jahre voraus ist.»
Mit vielen Mitteln gegen die Varroa-Milbe
Wissenschaftler der Universität Hohenheim bekämpfen die Varroa-Milbe mit deren eigenen Mitteln: mit Ölsäure wird das Paarungs-verhalten der männlichen Milben gestört.
Ein Skorpion gegen das Bienensterben
Der Hamburger Biologielehrer Torben Schiffer hat den Bücherskorpion wiederentdeckt:
Dieser frisst die Varroa-Milbe, die Bienen zusetzt. Bis zu neun Milben tötet Chelifer cancroides so. Torben Schiffer hat einen Verein gegründet, um weltweit Erfahrungen mit dem fünf Millimeter großen Pseudoskorpion zu sammeln.
Ameisensäure hilft zu 80 Prozent gegen die Varroa Milbe.
Für Bienenlarven bedeutet eine winzige braune Milbe den sicheren Tod
85-prozentige Ameisensäure bekämpft die für Bienen tödliche Varroa-Milbe, ohne dass sie den Bienen gefährlich wird. "Damit erreichen wir einen Behandlungserfolg von mehr als 80 Prozent", sagt Dr. Stefan Berg vom Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim. "Das ist durchaus eine Größenordnung, bei der die Völker auch wirklich eine Chance haben, damit überleben zu können."
Forscher in Berlin experimentieren mit Oxalsäure
Eine Säure soll Bienen vor der Milbe schützen
Bienenforscher an der Freien Universität Berlin experimentieren hingegen mit Oxalsäure. "Das ist die Substanz, die uns zukünftig helfen wird, die Bienenvölker mit ihrem hohen Nutzen für die Allgemeinheit zu erhalten", sagt die Biologin Eva Rademacher. Forscher um Prof. Robin Moritz von der Uni Halle-Wittenberg haben auf Gotland Bienen entdeckt, die gegen den Befall durch die tödliche Varroa-Milbe resistent sind.
Die Forscher vermuten 95 Prozent der Resistenz auf drei Genen. "Wenn wir die Gene haben, haben wir ein molekularisches, züchterisches Werkzeug, mit dem jeder Imker in seinem Bienenvolk nachschauen kann, ob diese Resistenzgene enthalten sind."
Elektrostatische Anziehung gegen Varroa-Milbe
Mit kleinen Partikeln und elektrostatischer Anziehung wollen britische Wissenschaftler nicht nur der Varroa-Milbe Herr werden, sondern auch anderer Insekten. "Wenn die äußere Hülle eines Insekts positiv aufgeladen ist und sich in der Nähe etwas negativ Geladenes befindet, dann ziehen sich die beiden an", erklärt der Insektenforscher Prof. Philip Howse von der Universität Southampton. Ein negativ geladenes Puder aus feinsten Wachspartikeln verklebt den gesamten Insektenkörper. Es besteht aus Pflanzenwachs und einem natürlichen Pflanzenöl.
Forscher entdecken Medikament gegen Varroa-Milbe
Lithiumchlorid verspricht Durchbruch im Kampf gegen gefährlichen Bienen-Parasiten / Veröffentlichung in international renommierter Fachzeitschrift „Scientific Report“ PRESSEFOTOS unter www.uni-hohenheim.de
Hoffnung für Imker: Erstmals gelang es Forschern der Universität Hohenheim in Stuttgart ein potentielles Medikament zu entwickeln, das befallene Bienenstöcke mit geringem Arbeitsaufwand über die Fütterung von der gefürchteten Varroa-Milbe befreien kann. Die Varroa-Milbe zählt weltweit zu den gefährlichsten Feinden der Bienen: innerhalb von ein bis drei Jahren kann sie ein Bienenvolk komplett ausrotten. Bislang mussten Imker befallene Bienenstöcke mit aggressiven organischen Säuren oder chemisch hergestellten Milben-bekämpfungsmitteln behandeln, die Resistenzprobleme und Rückstände verursachen.
Bei der vielversprechenden Substanz handelt es sich um leicht verfügbares Lithiumchlorid. Nach über 25 Jahren Forschung steht damit erstmals ein neuer Wirkstoff im weltweiten Kampf gegen die Varroa-Milbe zur Verfügung, der völlig anders wirkt als bisherige Mittel. Derzeit laufen bereits Gespräche mit Unternehmen mit dem Ziel einer Produktentwicklung und Zulassung. Ihre ersten Ergebnisse veröffentlichten die
Wissenschaftler in der heutigen Online-Ausgabe der Zeitschrift „Scientific Report“,
www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5.
Ein günstiger, einfach anzuwendender Wirkstoff gegen die gefährliche Milbe, der nach dem aktuellen Kenntnisstand der Forscher keine gefährlichen Nebenwirkungen für Bienen, Imker oder Verbraucher hat und in der Natur reichlich vorkommt: Das versprechen die Ergebnisse des Forschungsprojektes. Mit Lithiumchlorid hat das Forscherteam einen Wirkstoff für ein solches Medikament gefunden, der leicht zu beschaffen und zu verabreichen ist. Auch für eine Ablagerung im Honig gibt es bislang keine Anzeichen.
Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, erklärt die Vorteile des Wirkstoffs: „Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen.“
Auch die Verfügbarkeit spricht für den Wirkstoff: Die weltweiten Vorräte des Leichtmetalls Lithium
werden auf über 40 Millionen Tonnen geschätzt, als Lithiumchlorid-Salz findet es sich in Salzlaugen, Salzseen und Heilquellen, und das zum Teil in erstaunlich hoher Konzentration. Das 1/2 leicht in Wasser lösbare Salz wird unter anderem als Trocknungsmittel und Enteiserlösung verwendet. In der Humanmedizin kommt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Antidepressivum zum Einsatz.
Bevor der Wirkstoff nun als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind dennoch weitere Tests nötig, um die beste Dosierung zu bestimmen und Nebenwirkungen für Bienen und Anwender sowie das Risiko von Rückständen auszuschließen. Dazu sei man aktuell mit Unternehmen im Gespräch, die diese Entwicklung weiterführen wollen.
Entdeckt durch Zufall
Eigentlich hatte das Team um Dr. Rosenkranz einen viel komplexeren Ansatz verfolgt:
„Gemeinsam mit dem Biotechnologie-Startup SiTOOLs Biotech haben wir versucht nach dem RNA-Interferenz-Verfahren, kurz RNAi-Verfahren, gezielt bestimmte Gene auszuschalten. Dieses Verfahren erhielt 2006 den Nobelpreis für Medizin und ist seitdem weltweit zur Bekämpfung von Krankheiten in Anwendung.“
Die Idee: RNA-Bruchstücke werden an die Biene gefüttert und dann von der Varroa-Milbe beim Blutsaugen aufgenommen. In der Milbe schalten die Bruchstücke gezielt lebenswichtige Gene des Parasiten aus. „Für die Bienen sind diese RNA-Bruchstücke ungefährlich, da sie ausschließlich mit varroaspezifischen Genen interagieren. Bei der Varroa-Milbe jedoch werden zentrale Stoffwechselprozesse gestört und die Milbe schließlich abgetötet“, so Dr. Rosenkranz.
Der Ansatz zeigt Erfolg, doch dann bemerkten die Wissenschaftler etwas Seltsames: „Bei Kontrollexperimenten konnten wir auch mit unspezifischen RNA-Bruchstücken, die weder bei den Bienen noch bei den Milben ein genetisches Ziel finden sollten, die Milben abtöten“, berichtet Dr.Rosenkranz. „Etwas in unserer „Genmischung“ bekam den Milben nicht, während die Bienen keinen Schaden nahmen.“
Fast zwei Jahre dauerte es, bis das Lithiumchlorid als die geheime Wunderwaffe gegen den Parasiten gefunden war. Die Forscher hatten die Chemikalie als Hilfsmittel bei der Isolierung der RNA-Bruchstücke verwendet, mit deren Hilfe die Gene im Bienenkörper ausgeschaltet werden.
Eine folgenreiche Entdeckung, denn die RNAi-Methode würde zwar wohl funktionieren, wäre allerdings teuer und aufwendig. „Lithiumchlorid hingegen ist einfach herzustellen, relativ preiswert, und unkompliziert zu lagern.“
Mittelwände gefährden Bienenpopulationen
[Eine Mittelwand ist eine gewalzte oder gegossene Platte aus Bienenwachs]
Das Video unten weist darauf hin, dass künstliche Wachsmittelwände wie selbstverständlich in Rähmchen benutzt werden. Anstatt die Biene selbst ihre eigenen Wände komplett selbst bauen zu lassen, nämlich mit ihrem eigenen Wachs. Denn dies verbraucht Energie, bzw. Honig.
Dieses Video zeigt, was passiert wenn Menschen die Mittelwände noch weiter 'optimieren', - natürlich nach ihrem persönlichen, ökonomischen Nutzen. Also mit Wachs, der aus Kostengründen, nicht mehr zu 100% Bienenwachs ist. Ergebnis: Die Bienen können dieses künstlich veränderte Wachs nicht richtig nutzen und werden krank.
Also geht ein Aufschrei um die Welt, vom Wachsskandal ist die Rede. Wenngleich die Forderung nach reinem Wachs durchaus richtig ist, muss sich doch gefragt werden, ob nicht ein grundlegenderes Umdenken benötigt wird.
Denn es gibt aber auch weitere Faktoren, die gegen die Verwendung von Wachsmittelwänden sprechen. So zum Beispiel geben künstliche Waben stets nur eine bestimmte Größe der Zellen vor. In Deutschland sind dies meist 5,4 mm. Bienen sollten aber auch unabhängig der vorgegebenen Zellgröße kleiner oder größer bauen zu dürfen. Eine von Bienen selbst gebaute Naturwabe hat unterschiedlich große Zellen. Die Größe der Zellen von den künstlichen Mittelwänden ist aber als Brutzelle für Drohnen zu klein. Die Vermeidung von Drohnenbrut führt jedoch zur Dezimierung der genetischen Vielfalt. Und beschneidet somit die Biene in ihrem Recht, selbst zu entscheiden, welche Gene sich fortpflanzen sollen.
So oder so, drohen immer Verunreinigungen und dergleichen, solange Menschen Naturwabenbau durch künstliche Mittelwände unterbinden. Eben weil sie der Ansicht sind, dass dies lohnenswerter sei. Auf diese Weise entsteht ein riesiger Wachskreislauf mit unzähligen Beteiligten und somit auch Schwachstellen und Manipulationsmöglichkeiten. Macht es da Sinn, immer wieder nur darauf zu vertrauen, dass Gesetze stets so effektiv angepasst werden könnten, dass Schlupflöcher zugunsten ökonomischer Interessen Einzelner gar nicht erst entstehen und Andere schädigen könnten?
Deshalb brauchen wir nicht stets neue Gesetze, sondern ein grundlegendes Umdenken zugunsten der Biene. Ein Umdenken, das auf der Freiwilligkeit beruht. Und diese Freiwilligkeit wäre einfach die logische Konsequenz der Einsicht, dass auf lange Sicht auch der Mensch davon profitiert, wenn er den Bienen ihre Freiheit für natürliches Verhalten zurückgibt.
Bienen-Pate-Bremen - Grambker Heerstr. 130a - 28719 Bremen - Tel. 0151-57710601 - eMail: info@bienen-pate-bremen.de