Wirtschaftliche Aspekte für Einsteiger
Einstieg in die Imkerei
Die Faszination für Bienen ist sicher bei vielen lebendig, jedoch schreckt der hohe Aufwand beim Imkern immer wieder ab. Viele Naturinteressierte hätten schon Lust, sich ein oder zwei Bienenvölker im Garten zu halten, scheuen aber die Mühe und den Materialaufwand.
In letzter Zeit gibt es daher immer mehr Initiativen und Anregungen, die es Laien einfacher, billiger und weniger zeitintensiv machen sollen, sich selber ein oder zwei Beobachtungsvölker im Garten zu halten. Hier spielt die Honigproduktion keine oder kaum eine Rolle. Wenn, dann höchstens zur eigenen Nutzung. Nachfolgend wollen wir Ihnen helfen, einen erfolgreichen Einstieg zu verwirklichen.
Im Vordergrund stehen folgende Kriterien:
- einfache und preiswerte Ausrüstung
- überschaubarer Arbeitsaufwand
wesensgemäße Haltung der Bienen:
Das bedeutet, den Bienen zu ermöglichen, ihr Leben weitgehend selbst, ihren Veranlagungen entsprechend zu gestalten.
Bei unserer Betriebsweise wird auf Natur Bau gesetzt, d.h. es wird ohne Mittelwände und sogar ohne Rähmchen geimkert. Das spart wieder viel Arbeit und Material. Natürlich kann man damit keine Wanderimkerei betreiben oder große Mengen an Honig ernten, aber das ist wie gesagt auch gar nicht der Sinn der Sache.
Mit den "Oberträgerbeuten" ist es möglich,
ohne großen Aufwand zu Imkern. Diese Art zu Imkern soll für Leute sein, die nicht so sehr an der Honig-Ernte interessiert sind, sondern eher an der Beobachtung der Tiere. Bei dieser Betriebsweise geht es eher um das Wohl der Bienen, um das Interesse an den Völkern und den interessanten Beobachtungen. Aber natürlich nicht zuletzt auch um die Verbreitung der Honigbiene, die Erhaltung ihrer Bestäubungsleistung. Die Honigernte spielt keine oder eine untergeordnete Rolle. Eine Honigschleuder und aufwendige Abfüllanlagen sind daher auch nicht nötig. Und viele andere Tätigkeiten und Materialien – wie z.B. kostspielige Anschaffungen – fallen weg.
Der Beginn einer Hobby-Imkerei ist zunächst einmal
mit Investitionen verbunden. Durch den Honig wird das Imkern aber für einige zumindest eine kosten-neutrale Beschäftigung und/oder Hobby.
Gewinne im betriebswirtschaftlichen Sinn sind bei den aktuellen, durchschnittlichen Betriebsgrößen nicht zu erwarten. Geschätzte 98 % der heimischen Imker haben keinen Erwerbscharakter, sondern die Haltung von Bienen steht unter ideellen Gesichtspunkten. Die Eigenversorgungsquote liegt in der BRD derzeit unter 25 %. Darüber hinaus hat die Bestäubungsleistung der Bienen eine sehr wichtige, volkswirtschaftliche Bedeutung.
Gebrauchte Ausrüstung - mit Vorsicht!
- Da alte Ausrüstungsgegenstände mit Krankheitserregern belastet sein können, ist eine Desinfektion wichtig.
- Veraltete Systeme zum Beispiel Beutenböden ohne Gitter und Einschub sollten nicht übernommen werden.
- Bei Holzbeuten besteht oftmals eine Unsicherheit bezüglich der verwendeten Holzanstriche.
- Eine Ausleihe von Ausrüstung vom Verein, Lehrbienenstand oder Imkerkollegen kann in der Anfangszeit das Budget entlasten.
- Dabei ist Vorsorge zu treffen, dass keine Bienenkrankheiten übertragen werden.
- Insbesondere die Honigausstattung und Geräte der Betriebsmittelwirtschaft können oftmals geliehen werden, da diese nur kurze Zeit im Jahreslauf gebraucht werden.
oder/und Eigenbau
- Beuten und Rähmchen können mit einer gewissen Grundausstattung an Werkzeugen und handwerklichen Kenntnissen selbstgebaut werden.
- Der Handel bietet auch Halbfertigwaren zum Zusammenbau an.
- Bauanleitungen finden Sie zum Teil im Internet.
Bienen selbst einfangen
- Wilde Schwärme sind herrenlos und können eingefangen werden. Dies setzt jedoch eine entsprechende Kenntnis voraus. (z.B. wegen dem unbekannten Bienenmaterial (stechlustig, krank?).
- Entstandene Kosten für die Bergung und Schäden an fremden Grund und Eigentum müssen übernommen werden.
- Von Bienenschwärmen erfährt man über spezielle Internetportale, bei der Feuerwehr, dem örtlichen Ordnungsamt oder Informationen aus der Bevölkerun
Sammeleinkauf
- Einkauf über Honigerzeugergemeinschaften oder Zusammenschlüsse ermöglichen oftmals günstige Einkaufspreise.
- Spezielle Angebote für Einsteiger
- Manche Händler bieten sogenannte Einsteigersets an. Hier sollte jedoch genau die Zusammensetzung des Angebotes geprüft werden.
- Vereine bieten zum Teil Anfängervölker an
Versicherungen
- Die Imkereivereine bieten in der Regel über die Mitgliedschaftauch ein Versicherungspaket an, das die imkerlichen Risiken berücksichtigt.
- Haftpflichtversicherung. Bis zu festgelegten Völkerzahlen bieten Versicherungsgesellschaften auch über die Privathaftpflicht einen Versicherungsschutz an.
Mitgliedschaften
- Imker sind häufig Mitglieder in Interessensvertretungen (Imkervereine), Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaften, etc.. Die Kosten betragen bei Imkervereinen in der Regel zwischen 15 und 60 Euro.
- Bei der Auswahl sollte unbedingt das Angebot des jeweiligen Vereins (Fortbildungsprogramm, Versicherungen, Vermarktungshilfen, Interessensvertretungen auf verschiedenen politischen Ebenen, etc.) geprüft werden.
Aus-und Fortbildung
- Fachliteratur zu Grundthemen wird empfohlen. Mittlerweile verfügen auch viele Bibliotheken über ein gutes imkerliches Sortiment zur Bienenhaltung. Zum Teil sind Vereinsbibliotheken vorhanden. Ein Jahres-Abo von gängigen Fachzeitschriften kostet circa 50 €.
- Kurse werden durch viele Vereine und durch die staatliche Fachberatung, Lehranstalten und Lehrbienenstände kostengünstig angeboten.
- Oder der Austausch mit anderen Bienenhalter*innen ist z.B. über das Forum
www.bienenbox.de sind Anmeldungen für Newsletter, weitere Informationen zur Bienenhaltung oder Vernetzung über eine digitale Karte oder der Austausch über Forum im Internet möglich.