Bienen und Entspannung
Hier finden wir eine grobe Projektbeschreibung über die "TopBar" Bienen Beute.
Den Rest überlassen wir den Bildern.
Zwei TopBar auf festem Holzunterbau
Einflugbereich link und rechts
Oberträger Kontrolle
Oberträger mit Honigwaben
Kontrolle einer Wabe
Einlauf eines neuen Volkes
auch der Rest kommt ins Haus
Bienen wecken bei vielen Menschen Interesse. Aus Beratungsanfragen wird jedoch immer wieder deutlich, dass oftmals die nicht unerheblichen Startinvestitionen und der Arbeitsaufwand ein Hindernis für einen Einstieg in die Imkerei darstellen. Viele wünschen sich eine Bienenhaltung, die vom Ausmaß und vom Aufwand gut zur Selbstversorgung mit Beerenobst oder dem kleinen Baumbestand im Haus- oder Kleingarten passt.Diese Personengruppe will sich jedoch nicht mit technischer Ausstattung von Schleuderräumen, Rechtsvorschriften oder Vermarktungsproblemen beschäftigen, sondern lediglich die Natur beobachten, die Bestäubung im eigenen Garten sichern und für den Eigenbedarf etwas Honig erzeugen.Für eine derartige „Betriebsphilosophie“ wurde der sogenannte Top bar hive getestet. Dies ist eine in Afrika sehr weit verbreitete Form der Bienenhaltung, die keine größeren Spezialkenntnisse erfordert und mit sehr geringem technischen Aufwand auskommt.Nach einem Testlauf in Veitshöchheim hat sich gezeigt, dass diese Oberträgerbeute durchaus den Bedürfnissen dieser Interessentengruppe entspricht und in der Praxis einsetzbar ist.
Der Top bar hive soll nicht die modernen Magazinbeuten der klassischen Imkerei ersetzen, sondern eine neue Zielgruppe zur Haltung von Bienen motivieren und dabei einen wichtigen Beitrag zu einer breitangelegten Bestäubung leisten.Für den Bau dieser Bienenbeute gibt es verschiedene Varianten, bedeutsam sind vor allem die schrägen Seitenteile, die Breite der Oberträger und das Gesamtvolumen der Behausung.
Bei der Betriebsweise reicht das Spektrum von Maßnahmen der klassischen Imkerei bis nahezu zur reinen Honigentnahme wie sie auch im historischen Zeidlerwesen durchgeführt wurde. Unerlässlich ist jedoch in unserer Zeit in jedem Falle eine Varroabekämpfung. Die imkerliche Völkerführung entspricht im Prinzip, der Bienenhaltung in einer Lagerbeute mit dem Unterschied, dass die Honigwaben entnommen werden und durch Kleinschneiden der Waben oder Pressen mittels eines Seihtuches die Honigernte erfolgt. Will man die Bienen weitestgehend ursprünglich halten, sollten dennoch einige Maßnahmen insbesondere zur Raumsteuerung durchgeführt werden. Die nachfolgende Betriebsanleitung beschreibt eine möglichst einfache Betriebsweise, die aber dem Aspekt Bienengesundheit einen hohen Stellenwert einräumt.
Umstellung von der Bienenkiste auf Topbar Imkerei
Wenn Sie von der Magazin-, Rähmchen- oder Bienenkistenimkerei umstellen möchten auf Topbar-Imkerei, bietet der Fernkurs Nr. 48 (enthalten in Crashkurs A) wichtige Hinweise. [5]
Die TBH ist ein Trog förmiger Bienenstock, bei der sich die Waben in horizontaler Richtung entwickeln. Sie wurde ursprünglich für die Entwicklungshilfe in Afrika konzipiert und heißt daher auch manchmal Kenyan Top Bar Hive. Das Konzept ist maximal einfach und besteht aus einem kleinen Trog (z.B. ausgehöhlter Halbstamm), der oben mit aufliegenden Leisten verschlossen wird. An diese Oberträger bauen die Bienen ihre Waben, welche dann daran herauszunehmen sind. Die Oberträger sind ca. 30 bis 35mm breit, das entspricht dem Abstand von Wabenmitte zu Wabenmitte beim unbeeinflussten Naturwabenbau.
In einer modifizierten Form ist die TBH mittlerweile wieder zu ihren Entwicklern zurückgekehrt. Statt eines Halbstamms tun es nun Bretter, die zu einem Trog verbunden werden. Das Typische an der TBH-Trog Beute sind die geneigten Längswände. Diese verhindern, dass die Wabenkanten an den Seitenwänden angebaut werden. Somit sind die Waben der TBH fast so leicht zu entnehmen wie Waben in Rähmchen.
Leider werden trotz der geneigten Wände die Waben manchmal etwas angebaut. Das Ausmaß hängt ab vom einzelnen Volk und der Position der Wabe im Stock.
Um eine angebaute Wabe verschieben oder herausnehmen zu können, schneidet man mit einem langen Messer von unten nach oben die Verbindungsstellen durch.
Stoßen die Oberträger direkt aneinander, dann gibt es keine Möglichkeit, ohne das Öffnen der Beute zu den Wabengassen zu gelangen, und sei es nur um hineinzusehen. Daher ist es mittlerweile üblich, die Oberträger schmaler zu machen und zwischen zwei Oberträger eine schmale Leiste (Spacer) einzulegen. Diese kann leicht herausgenommen werden ohne den Oberträger und damit die Wabe bewegen zu müssen.
Nach dem Entnehmen der schmalen Füll-Leiste ist die Wabengasse von oben zugänglich und es kann dann z.B. eine Träufelbehandlung mit Oxalsäure auf die Bienen in der Wabengasse erfolgen.
Von Vorteil ist wirklich, dass die Warré-Beute ohne Rähmchen und Mittelwände auskommt - darin unterscheidet sie sich zwar von der Bienenkiste, aber noch nicht von der Oberträgerbeute oder dem Top bar hive. Problematisch ist, dass die Warré-Beute mit Zargen arbeitet wie sie in der Magazin-Imkerei üblich sind. Das heißt, wenn eine Zarge oder mehrere Zargen abgenommen werden, ist das Brut Nest geöffnet. Schon der kleinste Einblick in das Volk erfordert eine Öffnung des Brutnestes und damit eine Störung des Volkes und Veränderung der Brutnesttemperatur (Nestduftwärmebindung); zudem ist es unerlässlich, mit Rauch zu arbeiten - eben weil das Bienenvolk stark gestört wird. Allein diese Tatsache macht die "Chance auf eine einfache und bienengerechte Bienenhaltung" weitgehend zunichte. Auch imkergerecht kann diese Betriebsweise nicht genannt werden, denn das Heben von schweren Zargen ist genauso erforderlich wie bei der Magazinimkerei.
Die TBH wird durch Auflegen aller Oberträger verschlossen, das Dach ist Witterungsschutz.
Die folgenden Fotos zeigen eine Oekobeute-TBH. Zuerst die Außen Ansicht mit Holzdach, das durch den luftgefüllten Zwischenraum isoliert und durch die Schlitze im Dach Luftaustausch ermöglicht. Danach die mit Oberträgern und Füll-Leisten verschlossene TBH. Das Dach ist hier mit Scharnieren am Korpus befestigt und kann daher aufgeklappt werden.
Bedingt durch den Varroa-Befall der europäischen Honigbiene hat sich das sehr simple Ursprungsdesign der TBH etwas kompliziert und der ursprünglich feste Bretterboden ist oft durch einen Varroaboden ersetzt worden.
Der Varroaboden besteht aus einem Gitterboden unter den Waben und einem darunter befindlichen, herausnehmbaren Schieber zur Kontrolle der Menge der durch das Gitter fallenden Varroa.
Dieses Foto zeigt auf der TBH-Rückseite den herausgezogenen Varroaschieber und darüber ein von Vorreibern gehaltenes Brett. Dieser Deckel verschließt eine über die ganze Breite laufende Luke, durch die man Zugang zum Inneren der Beute und damit dem Beutenboden bekommt. Durch die Luke kann man auf einfache Weise den Beutenboden ‘bearbeiten’, also z.B. Wintertotenfall entfernen.
Auf der Rückseite der TBH kann bei Bedarf ein Fenster eingebaut sein. Dieses Fenster sollte aus Glas sein, damit das im Lauf der Zeit dort abgelagerte Wachs und Propolis ohne Schaden abgekratzt werden kann.
Der Informationsgehalt des Fensterblicks nimmt mit der Zeit ab. Zum einen wegen des schon erwähnten abgelagerten Materials, zum anderen, weil später nur noch Wabenkanten und Bienen zu sehen sind. Kontrolle auf Brut und damit Anwesenheit der Königin ist durch das Fenster nie möglich.
Praktisch ist das Fenster aber in der ersten Zeit nach der Besiedlung der Beute. Dann kann man schön auf die Bienentraube sehen und das Wachstum der Waben mitverfolgen, ohne die Beute öffnen zu müssen.
Selbstverständlich ist das Fenster immer gut, wenn Kinder nach den Bienen sehen wollen. Will keiner hineinschauen, dann ist das Fenster mit einem Deckel verschlossen und die Bienen im gewohnten Dunkel.
In geneigtem Gelände stellt man die TBH auf einfache Gestelle. Vier Pfosten in den Boden gehauen und mit Brettern verbunden, fertig. Die TBH muss waagerecht stehen, daher die tragenden Bretter mit der Wasserwaage ausrichten.
Ist der Boden eben, dann kann man die TBH auch auf die eigenen Beine stellen. Steinplatten unter den Füßen lassen diese länger leben.
TBH ist nicht gleich TBH
TBHs sind keine genormten Beuten, die alle die gleichen Grundabmessungen haben. Das wichtige Maß bei der TBH ist die Höhe und Breite des Querschnitts und der Neigungswinkel der Seitenwände.
In Deutschland gibt es neben frei selbstgebauten TBHS, über die ich nichts schreiben kann, im Wesentlichen zwei Baupläne.
Der eine ist ein Entwurf der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, kurz LWG, in Veitshöchheim. Bei diesem hat der Korpus oben eine lichte Weite von 460mm und eine lichte Höhe von 330mm. Die Neigung der Seitenwände beträgt 21° zur Vertikalen.
Der Klimadeckel (D-Deckel): Entstehungsgeschichte, Wirkungsweise und Aufbau
Der Klimadeckel wurde von Torben Schiffer entwickelt
Vorteile eines Klimadeckels
Wabenschimmel ist eine große Gefahr für Bienen und kommt in Baumhöhlen gar nicht vor
Die Bienen öffnen die mit Wabenschimmel befallenen Waben mit den Mundwerkzeugen und infizieren sich mit den darauf befindlichen Schimmelpathogenen. Nun würde das Immunsystem der Bienen diese Pathogene bekämpfen und Zellerneuerung betreiben. Allerdings funktioniert dieses nur, wenn Bienen auf Honig überwintern. Zuckerwasser hat keine immunologisch wichtigen Bestandteile wie Proteine, Aminosäuren, Mineralstoffe oder Vitamine und ohne diese Baustoffe, kann der Bienenköper auch keine Abwehrzellen bilden oder Körperzellen erneuern. Die Infektion ist für jeden Laien an den vollgekoteten Waben im Stock erkennbar. Manchmal wird diese Magen/Darmerkrankung auch durch andere Pathogene (z.B. Nosema) verursacht aber in vielen Fällen sind die feuchten Lebensbedingungen und der Wabenschimmel ursächlich verantwortlich.
Die meisten heutzutage verwendeten Bienenbeuten sind aufgrund ihrer Bauweise und den verwendeten Abdeckfolien innenklimatisch zu feucht (über 80% rel. Luftfeuchte). Vergleicht man die Beutenklimate mit den Verhältnissen, die man in Baumhöhlen vorfindet, wird das Ausmaß der Problematik besonders ersichtlich (siehe Baumhöhlenforschung). 45 Millionen Jahre lebten die Bienen warm und trocken, ohne Kondensation im Vorratswabenbereich und ohne Schimmelbildung auf den Wintervorräten. Leider blieb die Funktionsweise von Baumhöhlen bezüglich der innenklimatischen Verhältnisse, bis in jüngster Zeit unerforscht und die Bauweisen der modernen Beutensysteme haben sich nie an den dort vorkommenden artgerechten klimatischen Bedingungen orientiert. Erst die umfangreichen Klimamessungen in Baumhöhlen und Bienenbeuten von Hobos (Forschungsbereich v. T.Schiffer) ermöglichen nun den direkten Vergleich und zeigen das wahre Ausmaß dieser Problematik. Es ist naheliegend, dass eine große Anzahl von Bienenvölkern aufgrund der nicht natürlichen Haltungsformen in ungeeigneten Bienenbeuten, den Winter nicht überlebt.
Wer zudem Bücherskorpione in seinen Beuten gegen Varroamilben und andere Schädlinge einsetzen möchte, der benötigt zunächst auch ein artgerechtes Klima. Bücherskorpione und die zu ihnen gehörende Begleitfauna (Mikrofauna) sind auf trockene Bedingungen angewiesen. Weder die Bücherskorpione noch die Mikrofauna überleben die feuchten klimatischen Bedingungen in modernen Bienenstöcken.
Der Klimadeckel – das Original: Video-Tutorial
Wabenschimmel ist eine große Gefahr für Bienen und kommt in Baumhöhlen gar nicht vor
Die Bienen öffnen die mit Wabenschimmel befallenen Waben mit den Mundwerkzeugen und infizieren sich mit den darauf befindlichen Schimmelpathogenen. Nun würde das Immunsystem der Bienen diese Pathogene bekämpfen und Zellerneuerung betreiben. Allerdings funktioniert dieses nur, wenn Bienen auf Honig überwintern. Zuckerwasser hat keine immunologisch wichtigen Bestandteile wie Proteine, Aminosäuren, Mineralstoffe oder Vitamine und ohne diese Baustoffe, kann der Bienenköper auch keine Abwehrzellen bilden oder Körperzellen erneuern. Die Infektion ist für jeden Laien an den vollgekoteten Waben im Stock erkennbar. Manchmal wird diese Magen/Darmerkrankung auch durch andere Pathogene (z.B. Nosema) verursacht aber in vielen Fällen sind die feuchten Lebensbedingungen und der Wabenschimmel ursächlich verantwortlich.
Die meisten heutzutage verwendeten Bienenbeuten sind aufgrund ihrer Bauweise und den verwendeten Abdeckfolien innenklimatisch zu feucht (über 80% rel. Luftfeuchte). Vergleicht man die Beutenklimate mit den Verhältnissen, die man in Baumhöhlen vorfindet, wird das Ausmaß der Problematik besonders ersichtlich (siehe Baumhöhlenforschung). 45 Millionen Jahre lebten die Bienen warm und trocken, ohne Kondensation im Vorratswabenbereich und ohne Schimmelbildung auf den Wintervorräten. Leider blieb die Funktionsweise von Baumhöhlen bezüglich der innenklimatischen Verhältnisse, bis in jüngster Zeit unerforscht und die Bauweisen der modernen Beutensysteme haben sich nie an den dort vorkommenden artgerechten klimatischen Bedingungen orientiert. Erst die umfangreichen Klimamessungen in Baumhöhlen und Bienenbeuten von Hobos (Forschungsbereich v. T.Schiffer) ermöglichen nun den direkten Vergleich und zeigen das wahre Ausmaß dieser Problematik. Es ist naheliegend, dass eine große Anzahl von Bienenvölkern aufgrund der nicht natürlichen Haltungsformen in ungeeigneten Bienenbeuten, den Winter nicht überlebt.
Wer zudem Bücherskorpione in seinen Beuten gegen Varroamilben und andere Schädlinge einsetzen möchte, der benötigt zunächst auch ein artgerechtes Klima. Bücherskorpione und die zu ihnen gehörende Begleitfauna (Mikrofauna) sind auf trockene Bedingungen angewiesen. Weder die Bücherskorpione noch die Mikrofauna überleben die feuchten klimatischen Bedingungen in modernen Bienenstöcken.
Der Klimadeckel – das Original: Video-Tutorial
Bienen-Pate-Bremen - Grambker Heerstr. 130a - 28719 Bremen - Tel. 0151-57710601 - eMail: info@bienen-pate-bremen.de